Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"Im Interview
Heimliche Lauscher am Telefon sollen 'Rechenschaft ablegen'
Verbrechensbekämpfung per Telefon - die Polizei hört
so viele Telefongespräche ab wie noch nie in Berlin, um mutmaßlichen
Kriminellen auf die Spur zu kommen. Die Zahl der Abhöreinsätze
hat sich von 1995 bis 1997 verdoppelt. ...Garstka: Der Senat sollte dem
Abgeordnetenhaus regelmäßig einen Bericht über
die durchgeführten Überwachungsmaßnahmen vorlegen, in dem ihr Anlaß und die
Dauer angegeben sind sowie die Zahl der kontrollierten Anschlüsse
und der betroffenen Personen. Darüber hinaus muß dem Bericht
zu entnehmen sein, welchen Erfolg die Überwachungen gebracht haben."
Tsp 5.2.99 S. 14
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"Kontrollmitteilungen bleiben zulässig
Bundesfinanzhof billigt Zinssteuer
... (Az: VIII R 33/95) ... Fest hält der VIII. Senat des
BFH damit zugleich an seiner 1997 aufgestellten These, die Verfassung verlange
eine 'einschränkende Auslegung' des 'Bankgeheimnisses'. Diese Ansicht
war bei den Kollegen vom VII. Senat und in der Fachliteratur auf Kritik
gestoßen. Denn demnach darf ein Betriebsprüfer Kontrollmitteilungen
über Bankkunden verschicken, wenn er dies aufgrund konkreter Umstände
oder 'allgemeiner Erfahrungen' für angebracht hält. Verboten
seien solche Mitteilungen nur ohne jeden Anlaß, also 'ins Blaue hinein'."
HB 5.2.99 S. 1
"Zinsbesteuerung ist verfassungsgemäß
Mit dieser Entscheidung hielt der BFH trotz Kritik von Steuerjuristen
an dem Grundsatz fest, daß das Bankgeheimnis von den Finanzämtern
in Ausnahmefällen durchbrochen werden darf (Urteil vom 15. Dezember,
Aktenzeichen VIII R 6/98). ... Danach muß die Regelung des Bankgeheimnisses
in der Abgabenordnung 'einschränkend' ausgelegt werden. Bei 'hinreichend
begründetem Anlaß' dürften die Finanzämter nach einer
Betriebsprüfung in einer Bank auch Kontrollmitteilungen zu den Konten
von Bankkunden anfertigen." BerlZtg 5.2.99 S. 29
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"Die schöne neue Welt des vernetzten Alltags
rückt näher
Auf seinem handflächengroßen Mini-Computer stellt
der Konsument seine Einkaufsliste zusammen, schickt sie von unterwegs oder
vom Büro über das Internet an seinen Supermarkt und nimmt die
bestellten Waren später zuhause in Empfang. Was wie Zukunftsmusik
klingt, wird von der britischen Filialkette Safeway schon praktiziert.
... wird ein solches elektronisches Ordersystem gerade getestet. 200 Kunden
wurden dabei ... mit Handheld-PC ... ausgerüstet. Für sie wird
anhand der bisherigen Einkäufe eine individuelle Shoppingliste zusammengestellt.
Damit soll dem Kunden die Bestellung besonders leicht gemacht werden. Auf
seinem Computerdisplay erhält er jeweils auch eine 'persönliche'
Nachricht, werden ihm zusätzliche Kauf-Vorschläge gemacht ...
Alle elektronisch getätigten Einkäufe (auch solche mit den acht
Millionen Kundenkarten des Unternehmens) werden nämlich zwei Jahre
lang gespeichert und ausgewertet. Beschwert über diese fragwürdige
Datensammlung hat sich dem Manager zufolge noch niemand. Für IBM ist
diese Anwendung ein Beispiel dafür, welche Möglichkeiten der
elektronische Handel bietet und wie der Computer künftig den Alltag
durchdringen wird. 'Pervasive Computing' nennt der US-Konzern die Idee
vom kleinen, oft unsichtbar eingebauten Computer, der alle Gebrauchsgegenstände
intelligent macht und vernetzt." SD 5.2.99 S. 25
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"Abschleppverband gegen Video-Überwachung
Art der Auftragsvergabe an Pannendienste umstritten ... Die
im Abschleppstreit von der Interessengemeinschaft der Abschlepp- und Pannendienstunternehmen
(IGA) angedrohte Videoüberwachung entbehrt nach Auffassung des Verbandes
Deutscher Abschleppunternehmen (VDA) jedlicher Grundlage." BerlZtg
5.2.99 S. 25
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